P r e s s e m i t t e i l u n g

KJG Gaggenau organisiert wieder ein Fastenessen:
Geld für Kleinbauernprojekt in Bolivien und für Pater Bernhard Dettling
Bodenschutz und Wiederaufforstung in den Anden

 

Gaggenau. (melu) - Die Katholische Junge Gemeinde (KJG) Gaggenau wird mit dem Erlös der Fastenaktion 2002 ein Kleinbauernprojekt im Kanton Sacaca in Bolivien und die Arbeit von Pater Bernhard Dettling unterstützen. Mit der Fastenaktion will der katholische Jugendverband am Sonntag, 24. Februar 2002, einen inhaltlichen Akzent in der Fastenzeit setzen. Hintergrund der Aktion ist die Einladung zu einem schlichten Mittagessen in den Gemeindesaal von St. Marien.

Das Fastenessen ist dabei nicht nur ein ideelles Zeichen der Solidarität, sondern auch ein Beitrag zur materiellen Hilfe: Mit dem eingesparten Geld, dem Unterschiedsbetrag zu einem gewöhnlichen Mittagessen, will die KJG ein Misereor-Entwicklungshilfeprojekt zur Rückgewinnung und zum Erhalt der Bodenfruchtbarkeit durch ökologischen Landbau im bolivianischen Departement Cochabamba finanziell fördern.

Davon sollen insbesondere Kleinbauern im Kanton Sacaca profitieren, der zu den ärmsten Gebieten Boliviens zählt. Ein Großteil der Landbevölkerung lebt dort auf dem Altiplano, einem auf 3.000 bis 4.000 Meter gelegenen Hochland zwischen den beiden Gebirgsketten der Anden. Trotz relativ dichter Besiedelung ist der Altiplano nach wie vor geprägt von einer kleinbäuerlichen Landwirtschaft. Andere Erwerbsquellen gibt es für die überwiegend indianische Bevölkerung kaum.

Das Wissen über die Wechselwirkungen zwischen Mensch und Natur, so der KJG vorliegende Informationen, hat im andinen Hochland über Jahrtausende hinweg eine ökologische gesunde Landwirtschaft erlaubt. In unserer Zeit neu geprägte Begriffe wie "Nachhaltigkeit" waren damals eine Selbstverständlichkeit. Die Menschen haben früher immer so gewirtschaftet, dass auch die künftigen Generationen problemlos ihre Bedürfnisse befriedigen konnten. Dies änderte sich vor einigen Jahrzehnten mit der staatlichen Propagierung "moderner" Anbaumethoden, um die Böden angesichts einer wachsenden Bevölkerung intensiver zu nutzen. Außerdem wurden auf Kosten großer Waldflächen und anderer wichtiger Naturräume neue Anbauflächen erschlossen. Dabei ist das im Andenhochland besonders empfindliche Gleichgewicht der Natur völlig unbeachtet geblieben. Die Folgen sind vielerorts katastrophal: Vor allem der Einsatz von Kunstdünger und Pestiziden hat die Böden völlig ausgelaugt, die zudem durch die verbreitete Abholzung schutzlos der Erosion durch Wind und Regen ausgeliefert sind. Der Verlust der Bodenfruchtbarkeit hat bereits eine große Zahl von Kleinbauern die Existenz gekostet.

Die Projektmittel, die unter anderem durch die Fastenaktion der KJG Gaggenau aufgebracht werden, sollen in zunächst fünf Gemeinden Kleinbauern bei der Umstellung auf eine nachhaltige Landwirtschaft begleiten. Der Schwerpunkt liegt auf gemeinschaftlichen Ausbildungsveranstaltungen zu ökologischen Anbaumethoden sowie Einzelberatung bei deren praktischer Umsetzung. Für eine Reihe von kleinen Wiederaufforstungsprojekten mit Nutzholz und Obstbäumen will man eine Baumschule einrichten. Um neue Bewässerungsmöglichkeiten zu schaffen, werden Wasserspeicher gebaut. Kleine Silos sollen eine sichere Lagerung der Ernte ermöglichen. Mit der Verbesserung der Lebensverhältnisse auf dem Land soll auch die Abwanderung in die großen Städte gestoppt werden.

Neben dem Misereor-Projekt wird die KJG einen Teil des Erlöses der Fastenaktion für die Arbeit des aus Gaggenau stammenden Pater Bernhard Dettling zur Verfügung stellen, der seit vielen Jahren in Brasilien tätig ist.

Aus organisatorischen Gründen ist eine Voranmeldung Voraussetzung für eine Teilnahme am Fastenessen der KJG. Sie kann formlos oder mit Anmeldeabschnitten erfolgen, die derzeit in den katholischen Kirchen St. Joseph und St. Marien ausliegen.