Der neue Pfarrer freut sich auf die
Möglichkeit des Gestaltens
Im September beginnt zudem der neue Diakon seinen
Dienst
Von unserem Redaktionsmitglied Thomas Dorscheid
Gaggenau. Die Seelsorgeeinheit Gaggenau-Stadt mit den drei Gemeinden
St. Josef, St. Marien und St. Laurentius erhält, wie bereits berichtet,
ab September ein neues Gesicht -oder besser gesagt, zwei neue Gesichter.
Im BNN-Gespräch stellen sich der neue Pfarrer Tobias Merz, derzeit
noch Kaplan in Bad Säckingen, und der zukünftige Diakon Matthias
Richtzenhain vor.
Ich freue mich, jetzt als Pfarrer tätig werden zu können,
und insbesondere auf die Möglichkeit des Gestaltens. Ich will an
das anknüpfen, was die Vorgänger geleistet haben", sagt
Tobias Merz (41) der künftig die Seelsorgeeinheit Gaggenau-Stadt
leiten wird.
Er gehört zu den Geistlichen, die gemeinhin als spätberufen"
kategorisiert werden: Geboren in Karlsruhe, auf gewachsen in Waldbronn-Busenbach,
arbeitete er nach seinem Studium der Betriebswirtschaft (Berufsakademie)
sieben Jahre beim Badenwerk (heute EnBW) in Karlsruhe. Dann stellte
sich ihm die Frage, so schildert er es heute: Kann das wirklich
alles sein?"
Die Antwort bestand für ihn in der Revision seiner Lebenspläne;
stark inspiriert nicht zuletzt von seinem Bruder, der den Beruf des
Musiklehrers aufgab und einem Orden beitrat (er wirkt heute in einem
Orden in Jerusalem), ent-schloss sich Tobias Merz, Priester zu werden.
Es folgten das Theologie-Studium und die Priesterweihe im Jahr 2001.
Nachfolgend war er drei Jahre Kaplan in Achern, ehe die Versetzung nach
Bad Säckingen, also Richtung Schweizer Grenze, folgte. Dort ist
der Religionsunterricht ein Schwerpunkt seiner Aufgabe. Tobias Merz
ist sehr sportlich wie auch leidenschaftlicher Klavierspieler.
Nach erfolgreichem Pfarrexamen wird Merz nun seine erste Stelle als
Pfarrer in Gaggenau antreten; Dienstsitz" tagsüber ist
St. Josef, wohnen wird er ab September zusammen mit
Pfarrer Jürgen Reuss in einer geistlichen Hausgemeinschaft"
im Bad Rotenfelser Pfarrhaus. Stadtpfarrer Herbert Stadler (71), der
bekanntlich am Sonntag, 30. Juli, mit einem Festgottesdienst feierlich
verabschiedet wird, wird auch als Pfarrer im Ruhestand im Pfarrhaus
St. Marien wohnen bleiben. Er hat signalisiert, dass er, falls er gebraucht
werden sollte, auch im Ruhestand im ein oder anderen Fall zu Diensten
sein will.
Ebenfalls Anfang September wird, wie bereits berichtet, der neue Diakon
Matthias Richtzenhain seinen Dienst in Gaggenau antreten. Er folgt auf
Diakon Simon Förderer, der, mit Vollendung des 65. Lebensjahres
in den Ruhestand tritt. Der verheiratete Diplom-Theologe Richtzenhain
ist mit seiner Familie (drei Kinder) bereits auf Wohnungssuche. Ich
gehe gerne mit Schülern um", sagt Richtzenhain im BNN-Gepräch,
der Religionsunterricht an Schulen wird ebenso wie die Präsenz
in den Altenheimen Schwerpunkt seiner Arbeit in Gaggenau sein.
Von der Benz-Stadt (Die Kinder haben im Rotherma schwimmen gelernt")
kennt er im Übrigen schon einiges. In den ersten Gesprächen,
die er inzwischen vor Ort geführt hat, sei er sehr freundlich
und aufgeschlossen aufgenommen" worden.
Die letzten 15 Jahre war der jetzt 48-Jährige als Referent im Geistlichen
Zentrum Sasbach tätig, einer Einrichtung der Erzdiözese Freiburg,
die Fort- und Weiterbildungskurse für in der Gemeindearbeit tätige
Ehrenamtliche anbietet. Auch die katholische Kirche muss sparen, diese
Einrichtung wird nach St. Peter bei Freiburg verlegt.
Der gebürtige Westfale Matthias Richtzenhain war nach seinem Studium
in Paderborn und Münster mehrere Jahre in Afrika im Einsatz: in
der Versorgung von Missionsstationen in Tansania und in der Organisation
für den Nahrungsmitteltransport im Auftrag der ÜN-Flüchtlingshilfe
(UNHCR) im Sudan.
Tobias Merz, derzeit noch Kaplan in Bad Säckingen,
wird ab September die Seelsorgeeinheit Gaggenau-Stadt leiten. Auch Hase
"Fridolin" macht den Umzug in die Benz-Stadt mit.
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