Fastenessen 2009

Erlös für Projekt in Bolivien und für die Arbeit von Pater Bernhard Dettling:
Fastenessen brachte Erlös von 835 Euro
Aktion der Katholischen Jungen Gemeinde (KJG)

Gaggenau. (melu) - Mit einer außerordentlich guten Bilanz hat die Katholische Junge Gemeinde (KJG) Gaggenau ihre diesjährige Fastenaktion abgeschlossen. Das Fastenessen, zu dem der katholische Jugendverband mit tatkräftiger Unterstützung von engagierten Frauen aus der Gemeinde am zurückliegenden Fastensonntag in das Gemeindezentrum St. Marien eingeladen hatte, erbrachte einen Reinerlös von nahezu 835 Euro.

Ermöglicht haben dieses nach Einschätzung der Veranstalter „ausgezeichnete Ergebnis“ über 90 Gäste, die durch ihren Verzicht auf ein üppiges Sonntagsmahl ein Zeichen der Solidarität mit den Menschen in der Dritten Welt gesetzt haben. Die Hälfte des gespendeten Geld­betrages, die Differenz zwischen den Kosten eines normalen Essens und den Aufwendungen für die angebotene schmackhafte Kartoffelsuppe, wird für ein Projekt in Bolivien eingesetzt, das Hilfen für Frauen und ihre Kinder im Gefängnis von La Paz leistet.

Bedacht wird damit ein Helferteam für das sich die Gaggenauer Eheleute Rosaria und Karl-Heinz Guth engagieren. Bei einer Reise in das südamerikanische Land haben sie selbst einen Eindruck von den „katastrophalen Zuständen“ in der Haftanstalt gewonnen. Bei der Unterbringung der Frauen und ihrer Kinder im Alter von bis zu fünf Jahren mangelt es fast an allem. Betten für Frau und Kind stehen in den Schlafsälen nicht zur Verfügung. Aufgrund der schlechten Ernährung können die Frauen ihre Säuglinge meist nicht stillen. Milch für die Kleinkinder wird vom Staat aber nicht bereit gestellt. Auch die sanitären Verhältnisse und die Gesundheitsfürsorge sind für europäische Verhältnisse unvorstellbar.

Die im Gefängnis einsitzenden Frauen sind vielfach nicht einmal verurteilt. Einen Anwalt, um sich zu wehren, können sie meist nicht honorieren. Sie wurden teilweise inhaftiert, weil sie ihre Schulden nicht bezahlen konnten. Andere sind zwar straffällig geworden, sind aber nach Einschätzung von Karl-Heinz Guth „keine hoch kriminellen Menschen“.

Koordiniert wird die Hilfe vor Ort in La Paz von einer Schwester von Rosaria Guth, von Graciela Dupleich de Urdininea, einer pensionierten Psychologin. Sie ist mittlerweile nach anfänglichen Schwierigkeiten vom bolivianischen Staat als freiwillige Helferin anerkannt. Zur Zeit bemüht sie sich darum, mit Spenden Babymilch, Obst und Gemüse, Medikamente sowie Kinderbettchen anzuschaffen. Zudem will sie eine Anlaufstelle für Kinder aufbauen, die aufgrund ihres Alters, grundsätzlich ab fünf Jahren, nicht mehr bei ihren inhaftierten Müttern bleiben dürfen. Viele von ihnen landen bislang auf der Straße.

Die andere Hälfte des Erlöses der Fastenaktion wird die KJG erneut für die Arbeit des aus Gaggenau stammenden Missionars Pater Bernhard Dettling zur Verfügung stellen, der seit vielen Jahren in Brasilien tätig ist. Mit der Weitergabe des Erlöses an Projekte, bei denen in Gaggenau bekannte Ansprechpartner beteiligt sind, werde gewährleistet, dass die Hilfen zielgerichtet und unmittelbar notleidenden Menschen in den beiden südamerikanischen Ländern zu Gute kommen, so eine Pressemitteilung der KJG.