Gottesdienst der Behindertenseelsorge am Samstag, 24. März 2012, um 15.30 Uhr in die Katholische Pfarrkirche St. Marien

Geschrieben von: Andreas Merkel   

Das Gleichnis vom guten Hirten stand dieser Tage im Mittelpunkt eines Gottesdienstes für Menschen mit einer geistigen Behinderung, ihre Familien und Freunde. Die Eucharistiefeier fand in der katholischen Kirche St. Marien in Gaggenau statt. An ihr nahm mit nahezu 150 Gläubigen eine recht große Gottesdienst-gemeinde aus ganz Mittelbaden teil.

Musikalisch gestaltet wurde die Messfeier von der Band der Kirchengemeinde, in der Jugendliche und junge Erwachsene mitwirken. Vorbereitet wurden die Liturgie und das anschließende Beisammensein von der Regionalgruppe der Behindertenseelsorge in der Erzdiözese Freiburg.

Der Gottesdienst mit Pfarrer Tobias Merz und Diakon Erich Kockler war der zehnte dieser Art in der Region. Wie vor rund einem Jahr in Haueneberstein war die Gottesdienstfeier darauf ausgelegt, die Teilnehmer aktiv in das Geschehen einzubeziehen. Das Kyrie, die szenische Darstellung des Bibelwortes, die Fürbitten und die Gabenbereitung wurden so von den Besuchern mitgestaltet.

Im Evangelium wurde die Geschichte vom Hirten nacherzählt, zu dessen Herde hundert Schafe gehören. Liebevoll kümmert er sich um jedes Schaf. Er führt seine Herde Tag für Tag auf die Weide, damit seine Schafe immer frisches Gras und klare Wasserquellen finden können. Der Weg dahin war zwar oft gefährlich, denn es gab steinige Berge, schmale Pfade und tiefe Schluchten. Die Schafe fürchteten sich aber nicht, denn sie wußten, dass sie sich auf ihren Hirten verlassen konnten. Er sorgt immer gut für sie und paßt gerne auf sie auf. Sie blieben immer in seiner Nähe damit sie sich nicht verlaufen konnten, sie hatten ihn sehr gerne, denn er war ein guter Hirte.

Als der Hirte eines Abends seine Schafe zählte, fiel ihm auf, dass ein Schaf fehlte. Er erschrak darüber sehr und dachte: "Es muss vom Weg abgekommen sein und findet nicht mehr zurück." Der Hirte wollte das Schaf nicht im Stich lassen. Rasch machte er sich auf die Suche nach ihm. Die neunundneunzig anderen Schafe ließ er zurück. Der Hirte suchte das Schaf überall. Er stieg über Felsblöcke und schaute hinter jeden Strauch. Er suchte so lange, bis er ein leises Geräusch hörte. War das sein Schaf? Der Hirte schaute hinter den Sträuchern nach und endlich entdeckte er sein verlorenes Schaf hinter einem Busch. Es hatte sich in den Dornen verfangen und kam alleine nicht mehr raus. Er war sehr froh. Endlich hatte er es gefunden! Er schimpfte nicht mit dem Schaf, weil es ungehorsam war und weggelaufen ist, sondern hob es behutsam auf und streichelte es sanft und zärtlich. Dann nahm er das Schaf auf seine Schultern und machte sich voller Freude auf den Heimweg.

Pfarrer Merz erinnerte in einer kurzen Betrachtung daran, dass Gott die Menschen genauso liebe wie der Hirte seine Schafe lieb habe. Er suche jeden, der sich verirrt habe, und jeder freue sich, wenn er ihn wieder finde. Nach den sich anschließenden Fürbitten wurden aus der Mitte der Gottesdienstgemeinde Wasser, Wein und Brot zur Gabenbereitung an den Altar gebracht.

Nach dem Gottesdienst in der Pfarrkirche nutzten zahlreiche Gäste die Möglichkeit zur Begegnung im benachbarten Gemeindehaus. Bei den Gesprächen wurde immer wieder deutlich, dass das Gottesdienstangebot von Menschen mit einer geistigen Behinderung aus Gemeinden aller drei beteiligten katholischen Dekanate Acher-Renchtal, Baden-Baden und Rastatt genutzt wurde. Regionale Schwerpunkte bildeten dabei Gruppen aus Achern, Bühl und Gaggenau. Aber auch aus Baden-Baden oder Sinzheim kamen die Gottesdienstbesucher.

Die Vorbereitung des rund einstündigen Gottesdienstes lag erneut in den Händen der Regionalgruppe Mittelbaden der Behindertenseelsorge. Im ehrenamtlich tätigen Organisationsteam arbeiten derzeit Elisabeth Fuchs, Claus Kassautzki, Patrick Krieg, Robert Liebel und Sabine Welsch mit.

 

Die Band mit

Gerhard M. (drums)
Martin M. (bass)
belu (piano)
Tanja S. und Tobi W. (Gitarre)
Alcia S. (Flöte)
Yvonne W., Franzi M., Maren W., Christine B., Theresa R. (Gesang)